12. April 2021
NEIN – SO NICHT!
Das Pflegebündnis sieht im vorliegenden Arbeitsentwurf zur geplanten Pflegereform 2021 wieder nur ein „Reförmchen“ ohne die wirklich grundlegenden Probleme anzugehen!
Das Pflegebündnis Mittelbaden verfasste im Dezember 2020 einen 6-Punkte-Forderungskatalog an die Politik und die Gesellschaft. Die Kernaussage darin lautet:
Die Altenpflege benötigt eine Pflegereform einhergehend mit der Aufhebung der Sektoren (ambulant/teilstationär/ vollstationär), einer bezahlbaren Pflege in Form einer Deckelung der Eigenanteile im vollstationären Pflegebereich sowie ausreichend, qualifiziertes und entsprechend tariflich entlohntes Personal.
Diese Kernaussage diskutierte das Pflegebündnis am 8. März mit weiteren Vertretern aus der Politik und dem Gesundheitsminister Jens Spahn. Der Zeitpunkt für eine Pflegereform war nie passender – Corona hat deutlich gezeigt, wozu die Pflege fähig ist und wo das System zu kollabieren droht.
Ende letzten Jahres hat uns Jens Spahn durch seine Aussagen zu den Eckpunkten einer neuen Pflegereform Mut gemacht. Im digitalen Austausch meinte er seine neuen Vorschläge lägen in der Schublade bereit. Diesen Monat platzte nun die Bombe und wir sind mehr als enttäuscht und wütend. Sein Arbeitsentwurf beschreibt ein Desaster und würde die jetzige Situation höchstens augenscheinlich verbessern. Die Reform unterstützt den kollabierenden Flickenteppich und stopft ausschließlich die vorhandenen Löcher. Wir benötigen keine weiteren hochkomplexen Abrechnungsmodelle oder scheinheilig höhere finanzielle Anreize, die an dem wirklichen Bedarf der Menschen welche Pflege benötigen, vorbeigeht …